Lesen in der menschlichen Natur |
Die
Bewusstseinsentwicklung der Menschheit |
14.-15. Jahrhundert
Geistesfülle +
Instinkt +
Intuition +
Lesen +
Unfreiheit -
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20.-21. Jahrhundert
- Geistesleere
+ Verstand
+ Wille
+ Buchstabieren
+ Freiheit
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Wer ein Buch seinem
Inhalt nach aufnehmen will, muss gelernt haben, die Buchstaben und ihren
Zusammenhang zu lesen.
Ähnlich muss das Verhältnis des Lehrenden, des Erziehenden zum Kind ein
Lesen in der menschlichen Wesenheit werden. |
Wenn man als Lehrender und
Erziehender nur lernt, die Lunge oder das Herz sieht so aus
und hat diese und jene Funktion in der physischen Welt, dann würde man erst
so viel
von der Menschenwesenheit verstehen können, als einer von dem Sinn eines
Buches versteht,
wenn er nichts als die Buchstaben beschreiben kann, wenn er nicht lesen
kann. |
Unsere
Naturwissenschaft ist kein Lesen, unsere Naturwissenschaft ist ein
Buchstabieren. |
Bis zum 15.
Jahrhundert haben die Menschen in der Natur überhaupt nicht buchstabieren
können.
Sie haben die Naturerscheinungen angeschaut und einen instinktiv-intuitiven
Eindruck, namentlich vom Menschen, gehabt.
Sie sind nicht bis zur Beschreibung der einzelnen Organe heruntergegangen,
sondern sie hatten eine Art von geistig-sinnlicher Bildung, instinktiv einen
Eindruck vom Gesamtmenschlichen. |
Solch einen Eindruck kann man
nur haben, wenn man in seinem Inneren nicht ganz frei wird.
Denn es ist ein unwillkürlicher Eindruck, den man innerlich nicht
beherrscht.
Daher musste eine Epoche in der geschichtlichen Entwicklung der Menschheit
kommen,
die im 15. Jahrhundert begonnen hat, die jetzt zu Ende gehen muss,
in der man alles vergessen hat, was in früherer Zeit an instinktiver
Menschenerkenntnis da war. |
Man musste eine
Zeitlang von dem im Menschen unwillkürlich wirkenden Geist frei werden,
damit zukünftig der Mensch das geistige Wirken frei in sich aufnehmen kann. |
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