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Ideen für eine neue Politik (2)

Wirtschaft

Wir halten es für dringend geboten,
endlich von dem Irrglauben an unbegrenztes Wachstum Abschied zu nehmen.

Auf organischer Ebene ist unbegrenztes Wachstum unter dem Namen "Krebs" bekannt.

In jedem gesunden System sind Wachstum und Verfall ausbalanciert.

Statt auf quantitatives sollten wir unser Augenmerk jetzt auf qualitatives Wachstum richten.
Wir haben mit unserem Wirtschaftssystem einen solchen Wohlstand erreicht,
dass unsere Konsumgesellschaft in eine Bedarfsgesellschaft übergehen kann.
Wir werden verantwortliche Unternehmen fördern, die sich öffentlich, sozial oder kulturell engagieren.
Wir setzen uns für Möglichkeiten zur stärkeren Entfaltung der Persönlichkeit auch bei ökonomisch bestimmten Arbeiten ein,
z.B. durch die Förderung von kreativen und selbst gestalteten Arbeitsbereichen.
Auch Arbeitnehmer sollen sich zu mehr Selbständigkeit und Verantwortung entwickeln können.
Ein Mitbestimmungsrecht ist uns daher genauso wichtig, wie stärkere Beteiligung am Unternehmenserfolg.

Arbeit ist einer der wichtigsten Aspekte des menschlichen Daseins.
Der Begriff "Arbeit" ist zunächst neu zu definieren und zu bewerten.

Arbeit wird derzeit noch überwiegend als reine Erwerbsarbeit verstanden,
also als eine Tätigkeit, durch die der Anspruch auf Ernährung, Kleidung etc. erworben wird.

Dieses Verständnis ist zu erweitern. Arbeit dient sowohl der individuellen Entfaltung
als auch dem Mitwirken des Einzelnen in der Gemeinschaft.

Wie bei den finanziellen Mitteln liegen die derzeitigen Probleme auch im Bereich der Arbeit an der falschen Verteilung.
Während die einen Überstunden leisten, haben die anderen keine Beschäftigung.
Die Arbeit muss gleichmäßiger verteilt werden, z.B. durch eine Herabsetzung der Arbeitszeit.
Jedem soll Arbeit mit ihrem sinnstiftenden Aspekt möglich sein, auch das gehört zu einem menschenwürdigen Leben.
In diesem Sinne ist Vollbeschäftigung unser Ziel.

Zudem wird der Erwerbscharakter der Arbeit durch die Einführung eines Grundeinkommens zurückgenommen.

Mittel für existentielle Bedürfnisse sind nicht mehr zu erwerben sondern ein Grundrecht.

Durch Arbeit sind also nur noch die Mittel für weitergehende Bedürfnisse zu erwerben.

In dem Maße, in dem wir der Arbeit ihren Erwerbscharakter nehmen,
schaffen wir sinnvolle und sinnstiftende "Arbeitsplätze".
Und zwar in den Bereichen, die durch unser derzeitiges marktwirtschaftliches System
nicht oder nur unzureichend abgedeckt werden.
Dazu gehören die Bereiche des öffentlichen und innergemeinschaftlichen Lebens,
die für die Gesellschaft positiv sind, sich aber nicht für eine nutzungsabhängige Bezahlung eignen.
Darunter fallen z.B. auch Erziehungs- und Betreuungsaufgaben sowie Tätigkeiten,
wie sie im sozialen Bereich, bei Kunst und Kultur, Sport und Freizeit schon heute ehrenamtlich geleistet werden.

Wir brauchen so wenig Staat wie möglich und so viel Staat wie nötig.

Der Staat muss sich wieder um seine Kernaufgaben kümmern:
Die Regulierung des Zusammenlebens von freien und mündigen Bürgern
und die Durchführung überregionaler Aufgaben.

Mit der starken Vereinfachung des Steuersystems und der Zusammenlegung der sozialen Sicherungssysteme
entfallen viele Verwaltungsaufgaben des Staates.
Darüber hinaus muss in vielen Einzelfällen geprüft werden,
in welchem Ausmaß staatliches Engagement wirklich erforderlich ist.
Die Koordination und Oberhoheit muss bei der Gemeinschaft, beim Staat bleiben.
Doch soll dieser nur den Rahmen vorgeben,
in dem die Bürger, kommunale Vertretungen und Wirtschaftsunternehmen die notwendigen Aufgaben übernehmen.

Regionalisierung

Die lokale Versorgung mit Strom, Nahrungsmitteln, Verbrauchsgütern etc. ist zu fördern.
Der Transport von Gütern über hunderte und tausende Kilometer,
die auch lokal verfügbar sind oder sein könnten, muss nicht sein.
Entscheidend darf nicht allein der Herstellungspreis sein,
auch politische, soziale und ökologische Aspekte sind zu berücksichtigen.
Lokale Versorgung schafft Unabhängigkeit, erhält regionale Arbeitsplätze und kann umweltgerechter gestaltet werden.

Aus dem Programm der Partei: Die Violetten - für spirituelle Politik

der NEUE Mensch