Wir halten es für dringend geboten,
endlich von dem Irrglauben an unbegrenztes Wachstum Abschied zu nehmen.
Auf organischer Ebene ist unbegrenztes Wachstum
unter dem Namen "Krebs" bekannt.
In jedem gesunden System sind
Wachstum und Verfall ausbalanciert.
Statt auf quantitatives sollten wir
unser Augenmerk jetzt auf qualitatives Wachstum richten.
Wir haben mit unserem Wirtschaftssystem einen solchen Wohlstand erreicht,
dass unsere Konsumgesellschaft in eine Bedarfsgesellschaft übergehen kann.
Wir werden verantwortliche Unternehmen fördern, die sich öffentlich, sozial
oder kulturell engagieren.
Wir setzen uns für Möglichkeiten zur stärkeren Entfaltung der Persönlichkeit
auch bei ökonomisch bestimmten Arbeiten ein,
z.B. durch die Förderung von kreativen und selbst gestalteten
Arbeitsbereichen.
Auch Arbeitnehmer sollen sich zu mehr Selbständigkeit und Verantwortung
entwickeln können.
Ein Mitbestimmungsrecht ist uns daher genauso wichtig, wie stärkere
Beteiligung am Unternehmenserfolg. |
Arbeit ist einer der wichtigsten Aspekte
des menschlichen Daseins.
Der Begriff "Arbeit" ist zunächst neu zu definieren und zu bewerten.
Arbeit wird derzeit noch überwiegend als reine
Erwerbsarbeit verstanden,
also als eine Tätigkeit, durch die der Anspruch auf Ernährung, Kleidung etc.
erworben wird.
Dieses Verständnis ist zu
erweitern. Arbeit dient sowohl der individuellen Entfaltung
als auch dem Mitwirken des Einzelnen in der Gemeinschaft.
Wie bei den finanziellen Mitteln liegen
die derzeitigen Probleme auch im Bereich der Arbeit an der falschen
Verteilung.
Während die einen Überstunden leisten, haben die anderen keine
Beschäftigung.
Die Arbeit muss gleichmäßiger verteilt werden, z.B. durch eine Herabsetzung
der Arbeitszeit.
Jedem soll Arbeit mit ihrem sinnstiftenden Aspekt möglich sein, auch das
gehört zu einem menschenwürdigen Leben.
In diesem Sinne ist Vollbeschäftigung unser Ziel. |
Zudem wird der Erwerbscharakter der
Arbeit durch die Einführung eines Grundeinkommens zurückgenommen.
Mittel für existentielle Bedürfnisse sind nicht
mehr zu erwerben sondern ein Grundrecht.
Durch Arbeit sind also nur noch
die Mittel für weitergehende Bedürfnisse zu erwerben.
In dem Maße, in dem wir der Arbeit ihren Erwerbscharakter nehmen,
schaffen wir sinnvolle und sinnstiftende "Arbeitsplätze".
Und zwar in den Bereichen, die durch unser derzeitiges marktwirtschaftliches
System
nicht oder nur unzureichend abgedeckt werden.
Dazu gehören die Bereiche des öffentlichen und innergemeinschaftlichen
Lebens,
die für die Gesellschaft positiv sind, sich aber nicht für eine
nutzungsabhängige Bezahlung eignen.
Darunter fallen z.B. auch Erziehungs- und Betreuungsaufgaben sowie
Tätigkeiten,
wie sie im sozialen Bereich, bei Kunst und Kultur, Sport und Freizeit schon
heute ehrenamtlich geleistet werden. |
Wir brauchen so wenig Staat wie möglich und so
viel Staat wie nötig.
Der Staat muss sich wieder um
seine Kernaufgaben kümmern:
Die Regulierung des Zusammenlebens von freien und mündigen Bürgern
und die Durchführung überregionaler Aufgaben.
Mit der starken Vereinfachung des Steuersystems und der Zusammenlegung der
sozialen Sicherungssysteme
entfallen viele Verwaltungsaufgaben des Staates.
Darüber hinaus muss in vielen Einzelfällen geprüft werden,
in welchem Ausmaß staatliches Engagement wirklich erforderlich ist.
Die Koordination und Oberhoheit muss bei der Gemeinschaft, beim Staat
bleiben.
Doch soll dieser nur den Rahmen vorgeben,
in dem die Bürger, kommunale Vertretungen und Wirtschaftsunternehmen die
notwendigen Aufgaben übernehmen. |
Regionalisierung
Die lokale Versorgung mit Strom,
Nahrungsmitteln, Verbrauchsgütern etc. ist zu fördern.
Der Transport von Gütern über hunderte und tausende Kilometer,
die auch lokal verfügbar sind oder sein könnten, muss nicht sein.
Entscheidend darf nicht allein der Herstellungspreis sein,
auch politische, soziale und ökologische Aspekte sind zu berücksichtigen.
Lokale Versorgung schafft Unabhängigkeit, erhält regionale Arbeitsplätze und
kann umweltgerechter gestaltet werden. |
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