Freie
Marktwirtschaft oder Sozialstaat? |
Bei der Frage "Freie Marktwirtschaft
oder Sozialstaat?" heißt die Antwort "Sowohl als auch",
es kommt auf die Balance beider Ansätze an.
Jeder Mensch ist ganz allein für sich selbst
verantwortlich,
und diese Verantwortung muss er auch in wirtschaftlicher Hinsicht leben
können.
Und jeder Mensch ist seinen
Mitmenschen, der gesamten Gemeinschaft verpflichtet,
auch dieser soziale Aspekt ist zu berücksichtigen.
Dieser Dualismus hängt eng zusammen mit
der Freiheit bzw. Bevormundung der Menschen.
Die Entwicklung des Menschen soll ihn zu mehr Freiheit, zu mehr
Selbstverantwortung führen.
Und das gilt für alle Menschen, die Entwicklung des Einzelnen ist abhängig
von der Entwicklung aller. |
Als Ideal, als Fernziel stellen
wir uns alle Menschen so verantwortungs-bewusst vor,
dass es keiner Gesetze und Regeln mehr bedarf,
von deren Überwachung und Durchsetzung ganz zu schweigen.
Solange dem nicht so ist, bedarf es Regeln für
unser Zusammenleben,
und die Einhaltung dieser Regeln muss überwacht werden.
Es ist unsere Aufgabe, diese Regeln so
zu fassen,
dass sie sowohl dem Wohl des Einzelnen als auch der Gemeinschaft Rechnung
tragen,
in obigem Sinne ausbalanciert und flexibel genug sind, um die weitere
Entwicklung der Menschen nicht zu behindern. |
Es sind zur Zeit über 5 Millionen
Menschen arbeitslos in Deutschland,
darunter viele junge Menschen und qualifizierte Arbeiter und Fachkräfte.
Diesen Menschen wieder eine Perspektive zu geben, darin sehen wir eine der
dringendsten Aufgaben unserer Zeit!
Sowohl unser Wirtschaftssystem als auch unsere
Sozialversicherungssysteme funktionieren nicht mehr.
Die Politik versucht derzeit mit etablierten Maßnahmen gegenzusteuern.
Bei der Wirtschaft heißt das Zaubermittel "Wachstum", das alle Probleme
lösen soll.
Das ist verständlich, unser System bescherte allen Wohlstand, solange wir
uns in Wachstumsphasen befanden.
Jeder weiß jedoch, dass Phasen des Wachstums sich stets mit Phasen des
Niedergangs abwechseln.
Das ist in der Wirtschaft nicht anders als in der Natur.
Und doch glauben Politiker und viele Wirtschaftswissenschaftler,
dass in der Wirtschaft ein stetiges, unbegrenztes Wachstum möglich sei - und
das auf unserer endlichen Erde. |
Um wirtschaftliches Wachstum möglich zu
machen, wird ein ebenfalls traditionelles Mittel angewendet:
Gewinne von Wirtschaftsunternehmen werden erhöht, indem ihre Kosten
reduziert werden.
Von dieser erhöhten Profitabilität erhofft man sich mehr Produktion, mehr
Arbeitsplätze: Wirtschaftswachstum!
Die Reduzierung der Kosten kann die
Politik nur durch Senkung der Abgaben und Steuern der Unternehmen erreichen.
Da der Staat keine freien Mittel hat, sondern im Gegenteil bereits
überschuldet ist,
beschafft er die einzusparenden Mittel durch zwei Maßnahmen:
Durch weitere Verschuldung und durch Kürzungen bei Sozial- und
Bildungsbudgets.
Beides kommt einer Umverteilung von unten nach
oben gleich.
Eine Grundursache unserer derzeitigen
Lage wird dadurch weiter gefördert: Die Kapitalkonzentration.
Auch ohne die Beschneidung bei sozialen
Leistungen, der direkten und sichtbaren Umverteilung,
findet derzeit ein verdeckter Transfer von unten nach oben statt.
Teilt man unsere Gesellschaft in 10 Gruppen nach der Höhe des verfügbaren
Einkommens,
hat die Gruppe der oberen 10% inzwischen soviel Kapital angesammelt,
dass über Zinsen ein ständiger Zufluss von den unteren 90% diese
Kapitalkonzentration noch erhöht.
Dazu gehören auch die über 20%, deren Einkommen unterhalb der Armutsgrenze
liegt!
90% der
Menschen arbeiten also dafür, dass sich der Reichtum von 10% weiter
vermehrt. |
Aus spiritueller Sicht sind diese
Zustände zu ändern.
In unserer Gesellschaft muss jeder ein menschenwürdiges Leben führen können,
dazu gehört zunächst eine gesicherte materielle Versorgung.
Diese Basis ermöglicht erst die geistige Freiheit,
ohne die es keine Weiterentwicklung gibt.
Die materiellen Mittel dazu haben wir, diese
müssen nur gerecht verteilt werden. |
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